Warum gibt es Schnecken? Haben sie einen Sinn im Ökosystem?
Kleine Tiere mit großer Bedeutung
Schnecken sind für viele Menschen vor allem eines: lästig. Sie fressen junge Pflanzen im Garten, hinterlassen schleimige Spuren und gelten oft als Schädlinge. Doch die Frage lautet: Warum gibt es Schnecken überhaupt? Haben sie eine Aufgabe in der Natur – oder sind sie einfach nur lästig? In diesem Artikel erfährst du, welche wichtige Rolle Schnecken in unseren Ökosystemen spielen und warum sie mehr Beachtung verdienen, als man denkt.

Was sind Schnecken eigentlich?
Schnecken gehören zur Tierklasse der Weichtiere (Mollusken) und sind mit über 60.000 Arten weltweit vertreten. Man unterscheidet zwischen Land-, Wasser- und Meeresschnecken. Einige besitzen ein Gehäuse (z. B. Weinbergschnecken), andere nicht (z. B. Nacktschnecken). Ihre erstaunliche Anpassungsfähigkeit hat ihnen ermöglicht, verschiedenste Lebensräume zu erobern – vom tropischen Regenwald bis zum heimischen Komposthaufen.
Erfüllen Schnecken einen „höheren Zweck“?
Die Frage nach einem „Sinn“ im philosophischen Sinne lässt sich biologisch nicht eindeutig beantworten. Schnecken existieren nicht, um eine bestimmte Aufgabe zu erfüllen – sie existieren, weil sie evolutionär überlebensfähig sind. Doch aus ökologischer Sicht erfüllen sie wichtige Funktionen, die für den Kreislauf des Lebens entscheidend sind.
Die ökologische Rolle der Schnecken: Mehr als nur Schädlinge
1. Zersetzer im natürlichen Kreislauf
Eine der wichtigsten Aufgaben von Schnecken ist die Zersetzung von organischem Material. Sie fressen:
Verrottende Pflanzenreste
Abgestorbene Blätter
Pilze und Algen
Durch ihre Verdauung werden diese Stoffe zu wertvollem Humus, der dem Boden Nährstoffe zurückgibt. Schnecken sind damit ein wichtiger Bestandteil des natürlichen Kompostierungsprozesses.
2. Nahrungsquelle für andere Tiere
Schnecken stehen am unteren Ende vieler Nahrungsketten. Sie dienen als Futter für:
Igel, Kröten und Blindschleichen
Laufkäfer, Vögel und sogar einige Säugetiere
Ohne Schnecken würden viele dieser Tierarten ihre Nahrungsquelle verlieren – mit potenziell dramatischen Folgen für das Gleichgewicht ganzer Lebensräume.
Schnecken im Garten: Ärgernis oder Teil des Systems?
Warum Schnecken Pflanzen lieben
Im Garten richten besonders Nacktschnecken oft Schaden an. Sie bevorzugen:
Junge Keimlinge
Zarte Blätter und Salate
Gemüsearten wie Zucchini, Kürbis oder Erdbeeren
Feuchte Witterung, Kompost in Beetnähe und dichte Bepflanzung fördern ihr Auftreten. Für Gärtner sind sie daher oft ein echtes Ärgernis – insbesondere, wenn sie Ernteerträge gefährden.
Nachhaltiger Umgang mit Schnecken
Statt auf Chemie zurückzugreifen, empfehlen viele Experten natürliche Methoden zur Schneckenabwehr, z. B.:
Absammeln in den frühen Morgenstunden
Schneckenzäune oder -barrieren
Förderung von natürlichen Feinden (z. B. Laufkäfer oder Igel)
So bleibt das ökologische Gleichgewicht erhalten – und der Garten wird trotzdem geschützt.
Fazit: Warum es gut ist, dass es Schnecken gibt
Schnecken mögen auf den ersten Blick unscheinbar oder störend wirken – doch sie erfüllen wichtige Aufgaben in der Natur:
Sie helfen beim Abbau von Pflanzenmaterial
Sie fördern die Bodenfruchtbarkeit
Sie sind lebenswichtige Beutetiere für viele Arten
Ob im Garten, Wald oder Teich – Schnecken sind Teil eines fein abgestimmten Systems, in dem jedes Lebewesen seinen Platz hat. Ihre Existenz zeigt einmal mehr, wie komplex und faszinierend das Zusammenspiel in der Natur ist.
Häufig gestellte Fragen (FAQ)
Warum gibt es überhaupt Schnecken?
Schnecken haben sich evolutionär entwickelt, weil sie sehr anpassungsfähig sind. Sie besetzen ökologische Nischen und übernehmen wichtige Funktionen im Nährstoffkreislauf.
Sind Schnecken gut oder schlecht für den Garten?
Beides. Sie helfen bei der Zersetzung organischer Stoffe, können aber auch Jungpflanzen stark beschädigen.
Was fressen Schnecken am liebsten?
Besonders gerne fressen sie zarte, junge Blätter, Salat, Kürbisgewächse und viele andere Nutzpflanzen.
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Bild: Pixabay